Honors Blog: Ein Drahtseilakt

Wie wir "etwas verändern" mit "weglaufen" verwechseln.

04.03.16

Lang ist es her, dass ich meine Gedanken in Textform verpackt und euch als Blog präsentiert habe. Ein Jahr nämlich – Schaut mal hier. Worum ging es da nochmal? Ach ja, richtig: Gelegenheitsrauchen… Jetzt ist Schluss und alles wird besser, blabla - und zum Ende heißt es „keine halben Sachen“.

Kassensturz

Zeit, um Bilanz zu ziehen! Mit dem Rauchen aufgehört? Ham wa. Ich habe nach dem Blog tatsächlich noch mal ab und zu eine geraucht. Ich habe eben mal Mental gefragt, ob er sich noch erinnern kann, wann er mich das letze Mal mit Kippe im Mund gesehen hat. Er meint, das wäre nach einem der Archon Cups der Fall gewesen. Ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Also sagen wir mal, dass ich Ende Juli 2016 ein Jahr rauchfrei sein werde.

#KeineHalbenSachen? Nun ja, mal mehr und mal weniger. Was zum Beispiel den Sport angeht, hab ich komplett durchgezogen. Was Bonjwa angeht, gab es mit der Dota Academy eine sehr halbe Sache. Aber wenn wir Bonjwa seit der Firmengründung betrachten, kann ich stolz behaupten, dass wir bislang alle halben Sachen vermeiden konnten. Wir haben mit dem LotV-Build-Order-Lab und unserer Kooperation mit Blizzard (Battle.net-Launcher in DE und EN!) einen erfolgreichen Start in die letzte Erweiterung von Starcraft 2 hingelegt und haben eben mal unser All-Time-Peak auf Bonjwa gesprengt. Die Content-Maschine läuft und läuft und allgemein arbeiten wir deutlich strukturierter. Wir wissen, wo wir in den nächsten Jahren hinwollen und arbeiten hart für den Launch der eAthletes.

The long Road

Heute geht es um Motivation und Ziele. Es geht darum festzustellen, was die eigenen Ziele sind und wie man sie erreicht. Es geht um Up and Downs. Zuerst recherchieren wir dazu eine Runde in den Gedanken des jüngeren Niklas. Erste Erkenntnis: Der war sogar noch ein Stück naiver, als der Niklas vor einem Jahr – Guckt mal hier. Wow, ist der euphorisch. Reißt mich richtig mit. Meinte der das alles ernst, was er da geschrieben hat? Klingt ein wenig so, als würde er grad selbst ein wenig in einem Down sitzen und sich vor allem selbst motivieren. Imposante Worte findet er ja: "Große Veränderungen müssen her, wenn man unzufrieden ist! Toll, toll, toll! Los!"

Im Verlauf des letzten Jahres habe ich eine Beobachtung an mir selbst gemacht. Manchmal bin ich sehr gut drauf, manchmal bin ich extrem schlecht drauf, die meiste Zeit ist alles so mittel. Jeder kennt seine Ups, seine Downs, seine Stimmungsschwankungen. Ups sind schön, über die brauchen wir gar nicht reden. Schwieriger ist es sich den Downs zu stellen. Und bevor ihr euch fragt, wo ich aktuell stehe: Gerade ist ein Mittel mit Tendenz nach oben. Jeder entwickelt mit der Zeit seine eigenen Techniken und lernt besser mit ihnen umzugehen. Für mich funktioniert beispielsweise prima, mir selbst vor Augen zu führen, wie dumm und unnötig es ist, meine Zeit mit schlechten Gedanken zu verschwenden.

Die zwei Gesichter

Wenn ich jemanden anderen mit schlechter Laune treffe oder irgendjemand vor mir ernsthaft wegen irgendwelchen First-World-Problems rumheult, neige ich zu Sätzen wie: „Na wenigstens, musst du nicht aus deinem Land flüchten, weil dort Krieg ist.“ Mein Glas ist halbvoll, allgemein bin ich ein sehr positiver Mensch. Das bedeutet übrigens lediglich, dass ich mich dazu entschlossen habe, mit einer positiven Einstellung durch das Leben zu gehen. Mehr ist es nicht.

Du kannst dich entscheiden: Rumheulen und in Selbstmitleid ertrinken oder es machen und glücklich dabei sein. Wenn ich morgens aufstehe, gehe ich offen für alles in den neuen Tag. Ich genieße das, was ich tue - egal was ich tue. Wenn ich dann abends ins Bett gehe, verabschiede ich mich von einem einzigartigen Tag meines Lebens. Das funktioniert meistens - und manchmal ist da dieser Tag oder diese Phase, in der einfach alles scheiße ist. Jeder von euch kennt diesen Tag. Und wenn nicht, dann solltest du vielleicht diesen Blog schreiben. Manchmal gibt es einen konkreten Anlass, man hat eine Niederlage eingesteckt und manchmal kommt es einfach aus dem Nichts. Und genau in diesen Momenten neigt man dazu, alles über den Haufen werfen zu wollen. Ich habe dann den Drang sofort etwas ändern zu wollen. Das geht von „Ich lösche nun meinen privaten Facebook-Account, weil das ist alles scheiße“ bis „Ich bewerbe mich nun an der Uni Bayreuth für Computerspielwissenschaften und schmeiß alles andere hin, scheiße, scheiße, scheiße!“. Das ist übrigens im letzten Sommer passiert. Ich rate davon ab, an solchen Tagen überhaupt irgendetwas zu ändern. Stattdessen einfach nichts tun. Kopf frei machen, spazieren gehen, woanders hin. Mehr nicht.

Notiz an mich selbst

Wenn ich dem jüngeren Niklas einen Rat geben müsste, würde ich ihm Folgendes sagen: „Du magst Recht damit haben, dass wir etwas ändern sollten, wenn wir unzufrieden sind. Jedoch solltest du das nicht mit Weglaufen verwechseln. Jeder Mensch ist mal unzufrieden und hat nen miesen Tag. Das ist jedoch kein triftiger Grund, um alles grundsätzlich infrage zu stellen und an seinen Zielen zu zweifeln. Die eine Sache ist es, etwas erreichen zu wollen. Die andere Sache ist es, diese Ziele dann auch umzusetzen. Große Ziele zu erreichen ist immer schwieriger, als man es sich vorher vorstellt. Während du einem Ziel nachjagst, wirst du am meisten mit dir selbst zu kämpfen haben. Du wirst immer wieder zweifeln, du wirst immer wieder das Gefühl haben, dass du nicht weiter kannst. Das ist vollkommen normal. Wo andere rumheulen, hinschmeißen und weglaufen, da legen wir los. Umsetzen bedeutet Ausdauer, bedeutet Hartnäckigkeit, bedeutet, dass du gefälligst aufhörst rumzuheulen und die Arschbacken zusammen kneifst!“

Weiter machen! #ArschbackenZusammenKneifen

Denkwürdige Linkerinos

Meine Hymne des letzten Jahres!

Your Life Is Tetris. Stop Playing It Like Chess.

Das Leben ist wie Tetris – Unser einziger Gegner sind wir selbst.

Multitasking is Killing Your Brain

So etwas wie Multitasking gibt es in unserem Gehirn nicht – „Multitasking“ macht dumm.